Körperpsychotherapie – auch körperorientierte Psychotherapie genannt – verbindet moderne Psychotherapie mit dem Wissen, dass Körper und Psyche untrennbar zusammenwirken. Gefühle entstehen nicht nur im Kopf, sondern sind im gesamten Organismus spürbar und gespeichert. Unser Körper erinnert sich – manchmal deutlicher als unser Bewusstsein.
Was ist Körperpsychotherapie?
In der Körperpsychotherapie werden seelische Themen nicht nur im Gespräch bearbeitet, sondern auch über den Körper erfahrbar gemacht. Emotionen drücken sich in Körperhaltungen, Verspannungen und vegetativen Reaktionen aus. So kann Angst beispielsweise Herzrasen, Schweißausbrüche oder Magenbeschwerden auslösen, während Scham durch Erröten sichtbar wird. Umgekehrt können auch Körperübungen, Atemarbeit oder achtsame Berührung verdrängte Gefühle ins Bewusstsein bringen.
Warum wirkt Körperpsychotherapie so direkt?
Viele Erlebnisse, insbesondere Verletzungen oder traumatische Erfahrungen, werden im sogenannten somatischen Gedächtnis gespeichert. Sie zeigen sich nicht immer als bewusste Erinnerung, wohl aber als körperliche Reaktion. Körperpsychotherapie ermöglicht es, diesen „verkörperten Erinnerungen“ behutsam zu begegnen. Über Atemübungen, Aufmerksamkeitslenkung, achtsame Körperarbeit oder Halten können blockierte Emotionen wieder ins Fließen kommen. Das macht den Prozess oft direkter und tiefgehender als ein reines Gespräch.
Für wen ist Körperpsychotherapie geeignet?
Körperpsychotherapie kann hilfreich sein unter anderem bei:
- Ängsten und innerer Unruhe
- psychosomatischen Beschwerden (z. B. Magenprobleme, Spannungskopfschmerzen, Schlafstörungen)
- niedrigem Selbstwertgefühl und Hemmungen
- Traumata und belastenden Lebenserfahrungen
- Schwierigkeiten im Umgang mit Gefühlen wie Wut, Trauer oder Freude
Das Ziel ist eine gesunde Selbstregulation, ein klareres Körperbewusstsein und eine stabile Verbindung zum eigenen Selbst.
Ablauf und Zielsetzung
Eine Sitzung beginnt meist mit einem Gespräch, das Orientierung gibt. Danach können – je nach Thema – Körperübungen, Atemarbeit oder achtsame Berührung einbezogen werden. Im sicheren Rahmen lernen Sie, Gefühle wahrzunehmen, auszuhalten und in gesunder Weise auszudrücken. Langfristig unterstützt Körperpsychotherapie dabei, innere Blockaden zu lösen, die Persönlichkeit zu stärken und mehr Lebendigkeit zu erfahren.
Häufige Fragen zur Körperpsychotherapie
Was ist körperorientierte Psychotherapie?
Sie verbindet Gespräch und Körperarbeit. Gefühle, die im Körper gespeichert sind, werden spürbar gemacht und können so leichter verarbeitet werden.
Wie läuft eine Sitzung ab?
Zuerst führen wir ein Gespräch, dann folgen – je nach Thema – zum Beispiel Atem- oder Körperübungen. Alles geschieht nach Absprache in einem geschützten Rahmen in meiner Praxis in Berlin-Friedrichshain.
Für wen ist Körperorientierte Psychotherapie geeignet?
Zum Beispiel bei Ängsten, psychosomatischen Beschwerden, Traumata oder geringem Selbstwertgefühl kann dieser Ansatz hilfreich sein. Viele Menschen in Berlin nutzen ihn auch zum Stressabbau.
Worin unterscheidet sich Körperpsychotherapie von Gesprächstherapie?
Gesprächstherapie arbeitet mit Worten. Körperpsychotherapie bezieht zusätzlich Atmung, Bewegung und Empfindungen ein – das macht den Prozess oft direkter.
Wie viele Sitzungen sind sinnvoll?
Das hängt vom Thema ab. Manche spüren schon nach wenigen Terminen eine Veränderung, andere arbeiten längerfristig an tieferen Prozessen.
Hilft Körperpsychotherapie auch bei psychosomatischen Symptomen?
Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Schlafstörungen können mit seelischen Belastungen zusammenhängen. Körperarbeit kann helfen, die Ursachen herauszufinden und zu bearbeiten.